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Heller Hautkrebs - Aktinische Keratosen immer behandeln!
22. April 2019 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Wenn die Haut in die Jahre kommt, können sich vor allem im Gesicht oder an der unbehaarten Kopfhaut aktinische Keratosen entwickeln. Die rauen, rötlich-bräunlichen Hautveränderungen sind keineswegs eine harmlose Alterserscheinung oder eine kosmetische Bagatelle. Vielmehr handelt es sich um Frühformen von hellem Hautkrebs, die behandelt werden müssen.
Aktinische Keratosen treten vor allem an den "Sonnenterrassen" wie Stirn, Wangen, Nase und Ohren, an Dekolleté und Nacken oder an der unbehaarten Kopfhaut auf, außerdem an Handrücken und Unterarmen. Sie sind Folge einer übermäßigen UV-Belastung der Haut in Freizeit oder Beruf, die sich im Laufe der Zeit aufsummiert hat. "Die Haut vergisst keinen Sonnenstrahl", betont Prof. Dr. Thomas Dirschka, Hautarzt in Wuppertal. Wird die Haut jahrzehntelang zu viel Sonne ausgesetzt, treten zunächst vereinzelt, später auch im lichtgeschädigten Hautfeld Veränderungen der Oberhaut auf. Die betroffenen Hautareale fühlen sich anfänglich oft wie Schmirgelpapier an, Eincremen mit gewöhnlichen Pflegeprodukten hilft – anders als bei trockener Haut – jedoch nicht. Schließlich werden raue, schuppende, hautfarbene bis rötlich-bräunliche Flecken auffällig, die wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß sein können. Oft treten mehrere aktinische Keratosen auf oder breiten sich zu flächigen, krustigen Hautveränderungen aus.
Aktinische Keratosen sind nicht nur kosmetisch störend. "Es handelt sich vielmehr um Frühformen von hellem Hautkrebs", warnt Prof. Dirschka: Aus aktinischen Keratosen kann sich ein sogenanntes Plattenepithelkarzinom entwickeln. Mit zunehmendem Alter und schlechterem Immunstatus kommt es vermehrt zur Entwicklung solcher bösartigen Tumoren. Selten kann diese Form von hellem Hautkrebs sogar in Lymphknoten und andere Organe streuen und lebensbedrohlich werden. "Da sich der Verlauf nicht vorhersagen lässt, sollten aktinische Keratosen stets behandelt werden", empfiehlt Prof. Dirschka.
Verdächtige Hautveränderungen sollten frühzeitig einem Dermatologen gezeigt werden. Da das ungeschulte Auge erste Anzeichen jedoch leicht übersehen kann, empfehlen Hautärzte, das regelmäßige Hautkrebsscreening in Anspruch zu nehmen, bei dem der Dermatologe den ganzen Körper auf verschiedene Formen von schwarzem und hellem Hautkrebs sowie Vorstufen inspiziert. Zur Behandlung aktinischer Keratosen steht in der Hautarztpraxis ein breites Behandlungsspektrum zur Verfügung. "Welche Therapie individuell am besten geeignet ist, sollte mit dem Hautarzt ausführlich besprochen werden", rät Prof. Dirschka.
Auch nach erfolgreicher Therapie sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt und an der lichtgeschädigten Haut erneut aktinische Keratosen oder auch heller Hautkrebs entstehen können.
"Besonders wichtig ist ein guter Sonnenschutz", betont Prof. Dirschka. Das gilt vorbeugend für jeden, besonders aber, wenn es bereits zu UV- Schädigungen gekommen ist. An erster Stelle steht das Meiden von zu viel Sonne. Die Haut sollte zudem wo möglich durch Kleidung geschützt werden – dazu gehört auch eine Kopfbedeckung, die zusätzlich den Nacken verschattet. An unbedeckten Hautarealen sollte ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor angewendet werden. "Der richtige Sonnenschutz dient nicht nur der Vorbeugung – auch bereits bestehende aktinische Keratosen können so gebessert werden", erläutert Prof. Dirschka.
Quelle: Pressemeldung Berufsverband der Deutschen Dermatologen